In Arbeit
Liebe Leser,
Häufig gestellte Fragen zum Roman
„Leonardos Letzte Nacht“
Zu diesem Buch wurden mir seit seinem Erscheinen immer wieder von meinen Lesern diverse Fragen gestellt, die ich an dieser Stelle beantworten möchte.
F.: Kann man den Roman „Leonardos letzte Nacht“, der von dir als Teil einer Trilogie geschrieben wurde, auch lesen, wenn man die beiden Vorgängerromane "Viele Brücken - Ein Fluss" und "Im Wendekreis der Abendsonne" nicht kennt?
F.: Das heißt also, die zweite Person in der Widmung ist real?
A.: Ja, die ist für meine Freundin Johanna Siebert, eine alte Dame, die mich im Alter von 11 Jahren mit Leonardo da Vinci bekannt gemacht hat. Wir hatten trotz unseres Altersunterschiedes eine zauberhafte, sehr schöne Freundschaft. Mit ihr erlebte ich am Fernseher auch die erste bemannte Mondlandung, während ich ihre wundervolle Holundersuppe aß. Seitdem schmecke ich immer Holunder, wenn ich Bilder von Armstrong auf dem Mond sehe. Johanna führte mich in die klassische Musik ein und wir gingen ins Kino, um uns Filme wie „Goya“ von Konrad Wolf anzuschauen. Und sie schenkte mir eben ein Buch über Leonardo. Seitdem war ich „infiziert“, las alles über den Künstler, was ich bekommen konnte, und drang tief in sein Leben ein. So gesehen ist Johanna die Initiatorin, die Auslöserin, des Wunsches, eines Tages einmal „mein“ Buch über Leonardo zu schreiben. Nach einem halben Jahrhundert habe ich es jetzt in die Tat umgesetzt.
F.: Somit warst du sozusagen seit Deiner Kindheit eine Spezialistin für Leonardo und hast den relativ schmalen Band „aus dem Ärmel geschüttelt“?
A.: Absolut nicht! Klar wusste ich viel über Leonardo, nun hatte aber vieles auch während meiner Erwachsenenjahre wieder brach gelegen. Man beschäftigt sich ja in seinem Leben phasenweise auch mit ganz anderen Dingen. Außerdem kannte ich mich mit den Leonardo umgebenden Menschen, mit seinen Lebens-Orten und der damaligen Politik nicht annähernd so gut aus. Und auch mit einigen Bildern hatte ich mich weniger auseinandergesetzt als mit anderen. Hinzu kam, dass im Laufe der Jahre ja neue Erkenntnisse über bestimmte Werke des Künstlers ans Licht gekommen waren. Man denke nur an den umstrittenen und mittlerweile rätselhafterweise verschwundenen „Salvator Mundi“. – Nein, es bedurfte einer sehr intensiven Recherche; viel mehr noch, als es bei den beiden vorhergehenden, fiktiven Romanen nötig war. Auch wenn ich für diese ebefalls viel recherchiert hatte, um sicherzustellen, dass ich Orte und Landschaften authentisch darstelle. Ich lebe auch literarisch nicht gerne im Lala-Land.
F.: Wieviel am Leonardo-Roman ist absolut authentisch bzw. belegt, und wieviel ist erfunden?
A.: Wie gesagt, ich habe mich bei allen Fakten und Personen um absolute Quellentreue bemüht. Was Leonardos Leben betrifft, und soweit man Belege finden kann, habe ich nichts dazuerfunden. Zitate sind Leonardos Notizbüchern oder verbürgten Aussagen entnommen.
Natürlich ist die Rahmenhandlung mit Marguerite an Leonardos Totenbett fiktiv und hat so nicht stattgefunden. Damit befinde ich mich in hoher Gesellschaft, hat doch selbst König Franz I. geschummelt und behauptet, er habe Leonardos letzten Atem empfangen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt gar nicht in dessen Nähe war. Diese Rahmenhandlungs-Idee hat mir aber den Zugang zu meinem Thema ermöglicht: Leonardo und die Frauen. Zwei Sachen allerdings sind tatsächlich der künstlerischen Freiheit der Autorin zu verdanken: die Figur der Giovanna und die Zwiebelmarmelade. Es wurde oft gemutmaßt, ob Leonardo je eine sexuelle Beziehung zu einer Frau gehabt habe, und es wurde als denkbar eingestuft. Das sehe ich ebenfalls so, und so kam Giovanna ins Buch. Und die Zwiebelmarmelade ist zwar nicht verbürgt, aber in einem vegetarischen italienischen Haushalt sehr möglich. Als ich das schrieb, kochte ich sie gerade selber, und so landete auch diese Köstlichkeit im Buch.
F.: Bekommt die Protagonistin (Marguerite) ihre Frage beantwortet?
A.: Wie eine Leserin das treffend beschreibt: Diese Spannung zieht sich duchs ganze Buch, und so soll es auch bleiben. Am Ende beantwortet es sich ja sowieso – hoffentlich! - für jeden einzelnen Leser.